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Arbeitsvorbereitung in Mindelheim | © RATHGEBER GmbH & Co. KG

Immer dabei

Von der ersten Anfrage bis zum Serienprodukt: Karin Zollitsch und ihre Kollegen von der Arbeits-vorbereitung haben alles im Griff.

PRODUKTION

Wir müssen reden.

Die Arbeitsvorbereitung in Mindelheim organisiert jeden Monat die Produktion von rund 800 Aufträgen. Was man dafür braucht? Genaue Planung, Timing und sehr viel Wissen. Ein Besuch.

Karin Zollitsch fährt behutsam mit den Fingerspitzen über die glatte Oberfläche und denkt kurz nach. Ein Aluschild, nicht viel größer als eine Tafel Schokolade, liegt in ihrer linken Hand. Sie wendet es einmal, lächelt und sagt: „Sehen Sie, das ist es, was den Job so spannend macht.“ Das Schild sei auf den ersten Blick nicht mehr als ein plattes Stück Aluminium. „Und doch kann man aus ganz einfachen Dingen etwas ganz Besonderes machen.“ Die 25-jährige Allgäuerin erklärt die Feinheiten des Siebdrucks, dessen mattes Finish hier etwas ganz leicht raues hat, zeigt die Kante – die sogenannte Phase – die präzise in einem 45-Grad-Winkel gefräst ist, und dem Schild eine ganz eigene edle Optik verleiht.

Das orange Schild, das in Kürze die großen Produkte eines Maschinenbauers markieren wird, ist auch eines ihrer Babys. Karin Zollitsch ist eine von zehn Kollegen, die bei RATHGEBER in Mindelheim die Produktion organisieren. Je zwei Mitarbeiter kümmern sich im Team um einzeln definierte Produktlinien. “ROYALPLAST®“, zum Beispiel, “Metall 3D“ und bei Karin Zollitsch eben “Metall 2D“. Die Abteilung nennt sich “Arbeitsvorbereitung“. Klingt profan? Ist es aber nicht. Letztlich sorgen die Kollegen der Arbeitsvorbereitung dafür, dass pünktlich, ressourceneffizient  und in bester Qualität gefertigt wird. Mit jedem Tag und jedem neuen Auftrag lerne sie dazu, erzählt Karin Zollitsch, abwechslungsreich sei es und vielfältig.

Jeder Handgriff, jeder Arbeitsschritt wird genau geplant,
getaktet und dokumentiert. Das garantiert höchste Qualität.

Ganz entscheidend ist der Kontakt mit den Kollegen in der Produktion.  | © RATHGEBER GmbH & Co. KG Ganz entscheidend ist der Kontakt mit den Kollegen in der Produktion.

Dienst nach "Schema F"? Gibt es nicht

Zollitsch, die eine knappe Viertelstunde von Mindelheim entfernt lebt, ist gelernte Kauffrau für Bürokommunikation. In ihrem eigentlichen Job hat sie jedoch nur gut ein Jahr gearbeitet. Seit fünf Jahren ist sie nun bei RATHGEBER. Der Unterschied? “Früher hatte ich mehr Kundenkontakt. Heute habe ich mehr Kollegenkontakt“.

Und der sei wichtig. Rund 800 Aufträge werden von Karin Zollitsch und ihren Kollegen jeden Monat organisiert. Dienst nach Schema F gibt es dabei nicht, denn jedes Produkt sei anders, sagt Zollitsch. “Wir müssen uns genau überlegen, wie das am Ende aussehen soll, damit der Kunde zufrieden ist“.  Sobald der Vertrieb ein Produkt anfragt, beginnt die Planung, werden die Preise kalkuliert. Dafür muss sie prüfen, was gebraucht wird: welche Rohmaterialien, welche Prozessschritte, Farbsysteme, Maschinenlaufzeiten, Mitarbeiter, Klebstoffsysteme – alles muss im Vorfeld bedacht werden. Jeder Handgriff, jeder Arbeitsschritt wird genau geplant, getaktet und dokumentiert. Das schafft Transparenz und garantiert höchste Qualität. Und es bietet dem Kunden die Möglichkeit, bei Bedarf schnell nachzuordern.

Was dabei das Wichtigste sei? Karin Zollitsch lacht: “Wir müssen reden, viel“. Mit den Kollegen im Büro, mit den Vertriebsspezialisten, mit den Leitern in der Produktion. “Wenn wir einmal nicht ganz genau wissen, wie etwas funktionieren könnte, hat die Produktion die zündenden Ideen.“ Vor allem aber müsse man wach sein und sich in jeden Auftrag neu hineindenken. “Natürlich achten wir darauf, dass wir unsere Prozesse optimieren – wie können wir mit weniger Ausschuss, mit weniger Materialeinsatz zu einem besseren Ergebnis kommen, wie können wir die Maschinenzeiten noch besser planen“, sagt sie.  Man müsse “ziemlich viel wissen in der Arbeitsvorbereitung“.

Und so kann dann aus einem platten Stück Aluminium ein echter Hingucker werden.