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Interview mit Frau Fox und Herr Dr. Kantenwein | © RATHGEBER GmbH & Co. KG
Kirsten Fox | © RATHGEBER GmbH & Co. KG
Steuerberaterin
Kirsten Fox

Kantenwein Zimmermann Spatscheck & Partner

Dr. Thomas Kantenwein | © RATHGEBER GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfer
Dr. Thomas Kantenwein

Kantenwein Zimmermann Spatscheck & Partner

interview

"Als Steuerberater ist man emotional mit dem Unternehmen verbunden"

Im Interview mit Steuerberaterin Kristen Fox und Wirtschaftsprüfer Dr. Thomas Kantenwein.

Frau Fox, welchen Beitrag leisten Sie für das Unternehmen Rathgeber KG?  

Frau Fox: Ich bin die Steuerberaterin des Unternehmens und ich prüfe dessen Jahresabschluss.  

Die Rathgeber KG ist Objekt der Besteuerung. Das wirtschaftliche Ergebnis des Unternehmens unterliegt der Besteuerung durch Gewerbesteuer und durch Einkommensteuer. Die Umsätze sind mit 19 % Umsatzsteuer abzurechnen. Dies ist der Bereich, in dem ich als Steuerberaterin tätig bin.  

Der Jahresabschluss der Gesellschaft hat den Grundsätzen der ordnungsgemäßen Buchführung zu entsprechen. Dies ist von einem Wirtschaftsprüfer zu bestätigen. Wir als Wirtschaftsprüfungskanzlei geben seit rund 30 Jahren der Rathgeber KG diese Bestätigung.

Geht es bei Ihrer Tätigkeit darum, dass möglichst wenig Steuern bezahlt werden?  

Frau Fox: Es geht darum, dass Steuern in der gesetzlichen Höhe bezahlt werden. Steuern sind Aufwand des Unternehmens. Zu wirtschaftlichem Handeln gehört es, wettbewerbsfähig zu produzieren. Dazu gehört natürlich hauptsächlich, einwandfreie Ware herzustellen. Diese Ware aktiv und klug zu vertreiben, die Kundenwünsche zu befriedigen, aber dazu gehört auch Aufwand nur im notwendigen Umfang zu betreiben und zum Aufwand gehören eben auch die Steuern. 

Meine Mitwirkung beim Jahresabschluss ist für das Unternehmen wichtig. Die handelsrechtlichen und die steuerrechtlichen Anforderungen an den Jahresabschluss sind vielfältig. Der Jahresabschluss muss den rechtlichen Gegebenheiten entsprechen.  

Der Jahresabschluss ist ja eines der Instrumente, um den Erfolg eines Unternehmens zu messen. Auch durch Statistiken z. B. im Produktionsbereich und im Vertriebsbereich wird laufend die Tätigkeit eines Unternehmens gemessen. Wie hoch ist die Produktion eines Jahres, wie entwickelt sich der Absatz? Das sind wichtige Daten. Wichtig ist aber auch das in Euro und Cent gemessene Ergebnis „unter dem Strich“. Hierzu liefert der Jahresabschluss wichtige Informationen. Man kann sagen, es fasst die Erfolgsbeiträge, die im Unternehmen erbracht werden, zusammen.  

Würden Sie sagen, dass Sie eine wichtige Funktion im Unternehmen haben?

Frau Fox: Ja, obschon ich nicht Mitarbeiter des Unternehmens bin, sehe ich meine Funktion eng mit dem Unternehmen verbunden. Als Steuerberater ist man emotional mit dem Unternehmen, für das man arbeitet, verbunden. Man möchte durchaus „dazu gehören“.  

Ja ich möchte behaupten, dass meine Funktion für das Unternehmen wichtig ist. Sie ist Teil des Mosaiks, das den Erfolg der Firma Rathgeber ausmacht.

Wie lange sind Sie für die Rathgeber KG tätig?

Frau Fox: Ich persönlich verantworte in der Kanzlei Kantenwein Zimmermann Spatscheck & Partner das Mandat Rathgeber seit 1992. Mein Sozius Dr. Thomas Kantenwein ist seit 1984 für Rathgeber KG tätig. 

Frage an Herrn Dr. Kantenwein. Sie haben also sieben Jahre das Mandat aktiv bearbeitet?   

Herr Dr. Kantenwein: Ja, ich habe in dieser Zeit im Mandat selbst gearbeitet und dann in einer Übergangszeit mitgewirkt. Ich fühle mich aber all die Jahre eng mit der Firma Rathgeber verbunden und war auch immer gerne Besprechungspartner für meine Sozia Kirsten Fox.

Wenn Sie seit 1984 für Rathgeber KG tätig sind, dann müssten Sie ja noch die alte Produktionsstätte in Mindelheim kennen? 

Herr Dr. Kantenwein: Ja, natürlich, das war damals noch vor dem Neubau des Werkes Mindelheim, vor dem Ergänzungsbau in München und vor dem Bezug der dortigen Büroflächen im Dachgeschoss. 

Einen ausländischen Produktionsbetrieb konnte sich damals noch niemand vorstellen.  

Die Erweiterungen in Mindelheim und in München wurden von Frau Christa Schrägle und Herrn Werner Schrägle durchgeführt.  

Dann kam der Fall des sogenannten „Eisernen Vorhangs“ und schon setzten sich die Schrägles mit dieser neuen Marktsituation auseinander. Neue Märkte, neue Möglichkeiten für eine Produktionsstätte. Neue Herausforderungen. Natürlich stellte man sich dieser neuen Situation und baute das Werk in Bystřice in Tschechien.

Lebt man als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer nur in der Welt der Zahlen oder hat man auch einen Bezug zum Unternehmen als eine Gemeinschaft von Menschen? 

Herr Dr. Kantenwein: Die Firma Rathgeber und die Familien Schrägle senior und junior haben uns immer einbezogen bei den großen Entscheidungen, aber auch, wenn es etwas zu feiern gab und wenn der Rahmen es zuließ, auch Externe miteinzubeziehen. Ich erinnere mich zum Beispiel an eine Geburtstagsfeier von Herrn Schrägle mit allen Mitarbeitern auf einem Schiff auf dem Ammersee oder an eine Feier in Füssen oder an eine Firmenfeier im Seehaus am Hesseloher See. Das waren frohe Feste und da haben wir die Menschen und nicht nur die Zahlen der Firma Rathgeber kennengelernt.

Vielen Dank Frau Fox, vielen Dank Herr Dr. Kantenwein für Ihre Erläuterungen!