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Thomas Schmied, Werkzeugherstellung | © RATHGEBER GmbH & Co. KG
Mitarbeiter

Was bin ich?

Folge 2 – Der Mann für die Form

Thomas Schmied lässt die Hand mit dem feinen Messingdraht sinken und denkt kurz über die Frage nach. "Eigentlich wollte ich schon immer was mit Metall machen", sagt der Mindelheimer schließlich und wendet sich wieder der großen Erodiermaschine zu. Er fädelt einen dünnen Draht durch eine kleine Bohrung in einem Metallblock. Der Draht wird unter Strom gesetzt und "schneidet" präzise durch das Werkstück.

Schmied, Jahrgang 1987, ist schon seit 13 Jahren bei RATHGEBER. Hier hat er seine Lehre zum Werkzeugmacher abgeschlossen, hier schleift, fräst, poliert und härtet er neue Formen und Werkzeuge; immer individuell und genau so, wie der Kunde sein Schild oder seine Plakette hinterher haben möchte. Etliche der rund 4300 Stanzwerkzeuge, die bei RATHGEBER in Mindelheim lagern, sind durch seine Hände gegangen.

Gerade die Vielfalt sei es, die den Job so interessant mache, sagt Schmied: "Jeder möchte etwas anderes, etwas Eigenes. Wir bauen die Teile, mit denen dann gebogen, gestanzt und gepresst wird, was der Kunde bestellt hat." Das mache großen Spaß.

Wenig später wendet sich Schmied einer modernen Fräsmaschine zu. Das CAM-System hat in den vergangenen Minuten das Negativ für eine neue Markenplakette gefräst. "Computer Aided Manufacturing" heißt das Zauberwort. Hochpräzise arbeite die Anlage, schnell und zuverlässig. Gut für die Kunden – dazu auch vorteilhaft für ihn selbst und seine Kollegen, findet Schmied: "Nicht nur die Technik entwickelt sich, auch wir lernen durch die Arbeit an modernen Maschinen immer wieder etwas Neues dazu." Spannend sei es, die Anlage nicht nur zu bedienen, sondern auch für die einzelnen Werkstücke jeweils neu zu programmieren. "Das ist im Moment meine Lieblingsmaschine" sagt er, lächelt – und ist sich ziemlich sicher, dass er im Lauf seines Berufslebens noch viele weitere Hightech-Prozesse kennenlernen wird. "Langweilig wird es hier nie", sagt er.