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Was bin ich? Oli Schütz | © RATHGEBER GmbH & Co. KG
Mitarbeiter

Was bin ich?

Folge 8 - Oliver Schütz, Senior Produkt- und Prozessentwickler. 

Wenn es um die Zukunft der Arbeit geht, dann fällt immer wieder das Stichwort „lebenslanges Lernen“. Dabei geht es darum, neugierig zu bleiben, nie aufzuhören, sein Wissen zu erweitern. Sei es durch lesen, zuhören, ausprobieren, scheitern oder einfach machen.

Oliver Schütz lehnt sich zurück, lächelt. Was seit einigen Jahren als Trend verkauft wird, ist für ihn und seine Kollegen schon lange Alltag. „Unser Produktportfolio sorgt dafür, dass es keinen einzigen Tag langweilig wird“, sagt der Entwickler bei RATHGEBER. Jeden Tag gebe es eine neue Herausforderung. Und ja, auch nach 32 Jahren mache es ihm noch Spaß.

Der Senior Produkt- und Prozessentwickler Schütz ist gerade erst 50 geworden, und doch schon so eine Art Urgestein bei RATHGEBER. Wobei seine Karriere alles andere ist als ein ruhender Fels – Schütz ist eher ein Rolling Stone. Nach dem Abschluss auf der Wirtschaftsschule wollte er seine Kreativität mit einem Handwerk verbinden. So kam er zu RATHGEBER. In Mindelheim machte er eine Ausbildung zum Stahlgraveur. Weil es ihm gefiel, ist er geblieben – und war seitdem doch immer in Bewegung.

Nach der eigenen Berufsausbildung absolvierte er zuerst einen Ausbilderkurs, kümmerte sich jahrelang um die Azubis im Werkzeugbau. Später übernahm er die Leitung des Bereichs Mechanik. Neben dem eigentlichen Job durchlief Schütz 1996 die Meisterausbildung; abends und am Wochenende, dreieinhalb Jahre lang. „Das war eine harte Zeit, aber ich wollte das unbedingt“, blickt Schütz zurück.

Bei RATHGEBER war er da schon in die Arbeitsvorbereitung gewechselt. Dort machte er sich daran, eigene Produkte zu entwickeln. Man kann sagen, dass er mit am Anfang der Entwicklung bei RATHGEBER stand. Das war rund um das Jahr 2006 Und bis heute ist Oliver Schütz ein prägender Teil der Abteilung, die er einst mitgegründet hat.

Das spannendste Produkt? Da mag er sich nicht festlegen. Vor allem für neue Designs brennt er – auf Skiern, auf Fahrzeugen oder Maschinen. „Zum Beispiel eine gut gemachte Plakette oder ein Schild kann die Optik des ganzen Produkts komplett verändern“, schwärmt Schütz. Wobei sich der Seniorentwickler in seinem vierköpfigen Team schon lange nicht mehr nur mit Schnitten, Prägungen, Schliff und Polieren befasst.

Was bin ich? Oli Schütz | © RATHGEBER GmbH & Co. KG

Es geht um die Entwicklung neuer Verfahren, um das Zusammenspiel verschiedenster Techniken. Aktuell testet die Abteilung zum Beispiel, wie sich RFID-Tags mit LED Technik verbinden lassen. Überhaupt kombiniert RATHGEBER heute modernste Druckverfahren mit innovativer RFID-Technik sowie mit speziellen Versiegelungen und Verklebungen. Das war ein langer Lernprozess; lesen, zuhören, ausprobieren, scheitern – einfach weiter machen.

„Und gerade bei den Verklebungen passieren spannende Dinge“, sagt Schütz. In den vergangenen Jahren haben die Entwickler bei RATHGEBER unzählige Kleber getestet. Schließlich gehe es darum, dass der jeweilige Kleber perfekt mit dem Kundenmaterial zusammenspielt. „Damit die Verbindung wirklich hält und langfristig gut aussieht“, so Schütz. Speziell bei der Entwicklung neuer Ski haben Schütz und Kollegen gemeinsam mit den Herstellern die unterschiedlichsten Systeme und Stoffe getestet, heute kann RATHGEBER die jeweils ideale Lösung anbieten.

Es ist ein weites Feld, dass Oliver Schütz mit seinen Kollegen bearbeitet. Es geht darum, im engen Zusammenspiel mit sehr vielen sehr unterschiedlichen Kunden das jeweils beste Produkt für den Einzelnen zu finden. Und klar, ausdenken könne man sich viel. „Am Ende muss man dann ganz genau testen, ob es auch so funktioniert, wie man sich das ausgedacht hat“, erklärt Schütz.

Der Test bei RATHGEBER ist dabei eine aufwändige Geschichte. Etwa vor den hochmodernen Klimaschränken kommt Oliver Schütz regelrecht ins Schwärmen. In den mehr als mannhohen Kammern wird der Witterungseinfluss von Jahrzenten simuliert. Zu sehen, wie das fertige Produkt funktioniert und wirkt, das sei faszinierend. Dabei wisse man oft genug vorher nicht ganz genau, was am Ende herauskommt. „Am schönsten ist es, wenn eine Idee funktioniert und dann in Serie geht“.

Was braucht es, um ein neues Produkt zu entwickeln? „Du darfst, du musst kreativ sein“, sagt Schütz, „auch mal um die Ecke denken.“ Und man muss wohl auch mit Freiheit umgehen können. Die Entwickler bei RATHGEBER können sich den Luxus erlauben, an neuen Ideen herum zu tüfteln, neues auszuprobieren – und oft genug zu verwerfen und wieder von vorne anzufangen. Wobei Oliver Schütz beim Wort Luxus in diesem Zusammenhang abwinkt. Es sei mehr eine Notwendigkeit: „Wer etwas Neues entwickeln will, muss Grenzen austesten, manchmal auch überschreiten“. Wahrscheinlich geht es auch darum, den richtigen Umgang mit Fehlschlägen zu finden. „Wenn etwas nicht funktioniert, dann ist das kein Scheitern“, sagt Schütz. „Man lernt ja daraus und wird wieder besser“. Bei RATHGEBER und speziell in der Entwicklung dürfe und müsse man mutig sein. Nicht nur als Urgestein.