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Pinion | © RATHGEBER GmbH & Co. KG
Christoph Lermen und Michael Schmitz (beide Pinion) | © RATHGEBER GmbH & Co. KG

Macher mit Antrieb

Christoph Lermen und Michael Schmitz mit der neuen C-Linie. Leicht, kompakt und unkaputtbar.

MADE IN GERMANY

Schneller schalten

Christoph Lermen und Michael Schmitz hatten ein Problem mit ihrer Gangschaltung. Ihre Lösung revolutioniert mittlerweile den Fahrradmarkt. Dafür setzen die Tüftler aus Denkendorf auch auf Bauteile von RATHGEBER.

Die Ursprünge von Pinion liegen ziemlich genau da, wo Ingenieurskunst und Leidenschaft auf ein reales Problem treffen. Bei den Firmengründern Christoph Lermen und Michael Schmitz lag dieser Punkt im schwäbischen Weissach, im Entwicklungszentrum von Porsche. Dort arbeiteten der Wirtschaftsingenieur Schmitz und der Ingenieur für Luft- und Raumfahrt Lermen an neuen Getrieben für SUV und Sportwagen. Ganz hohe Schule, denn ein Sportwagengetriebe muss dauerhaft brachiale Gewalten aushalten, verhältnismäßig leicht sein, haltbar natürlich und sich trotzdem butterweich schalten lassen.

Lermen und Schmitz sind aber nicht nur Getriebeexperten. Die beiden Ingenieure sind auch leidenschaftliche Mountainbiker. Und irgendwann Anfang 2006, zwischen einem abgerissenen Schaltwerk und einer springenden Kette, reichte es ihnen mit der veralteten Antriebstechnik am Bike. "Als angehende Ingenieure und begeisterte Mountainbiker hatten wir einen Traum", erinnert sich Geschäftsführer Christoph Lermen an die Anfänge. "Wir wollten eine Fahrradschaltung, die so intuitiv, präzise und verschleißfrei funktioniert wie bei einem Sportwagen."

Die Idee zu Pinion war geboren. Im Oktober 2007 meldeten Lermen und Schmitz ihr erstes Patent an, ein Jahr später folgten die Probefahrten mit den ersten Prototypen. Nach sechs Jahren Entwicklungszeit, vielen Prototypen und unzähligen Stunden auf dem Prüfstand war es 2012 so weit: Das erste serienreife P1.18-Getriebe überquerte den Himalaya – spielerisch, zuverlässig und ohne Aussetzer.

Der Vorteil des Getriebes, das es mittlerweile in sieben Varianten gibt: Es lässt sich auch unter Last und im Stand schalten und arbeitet dabei dauerhaft verschleißfrei. Die Wartung beschränkt sich auf einen Ölwechsel einmal im Jahr – "eine Sache von zehn Minuten", verspricht Designer Dirk Stölting.

Automotive-Standards fürs Fahrrad

Seit dem ersten Prototypen hat sich viel verändert. Knapp 60 internationale Fahrradmarken verbauen inzwischen Pinion-Getriebe. Knapp 20 Mitarbeiter hat die Firma mittlerweile. Und obwohl die beiden Entwickler inzwischen nur noch Fahrradantriebe bauen – ihren Anfängen in Weissach sind sie treu geblieben. Denn die Standards der Automobilindustrie bei Entwicklung, Fertigung und Qualitätskontrolle gelten bis heute auch bei Pinion.

Jedes Pinion-Getriebe ist "Made in Germany". Das gilt für alle Bereiche der Getriebeentstehung: von der Idee, der Konstruktion, über die Fertigung bis zur Getriebemontage; jeder Schritt findet in Deutschland statt. Am Anfang stehen die neuen Ideen und die interne Konstruktion. Dies sei bei Pinion ein kontinuierlicher Prozess, erklärt Designer Dirk Stölting: "Jeden Tag aufs Neue hinterfragen wir unsere Prozesse, Produkte, Materialien und Routinen. Wir haben den Anspruch, uns jeden Tag zu verbessern." Das sei auch der Anspruch beim Design der einzelnen Komponenten, die jeweils genau auf den definierten Einsatzbereich zugeschnitten werden, erklärt CEO Michael Schmitz.

"Jeden Tag aufs Neue hinterfragen wir unsere Prozesse, Produkte, Materialien und Routinen. Wir wollen jeden Tag besser werden."

„Made in Germany“ geht bei Pinion aber noch weiter. Auch bei den Zulieferern setzen Schmitz und Lermen auf ein regionales Netzwerk. „Unsere Partner sind mittelständische Unternehmen, die seit Jahrzehnten die Standards der Automobilindustrie verinnerlicht haben“, sagt Christoph Lermen. So kam auch die Zusammenarbeit mit RATHGEBER zustande. "Bei uns wird auf höchstem Niveau gefertigt", sagt Lermen, das erwarte man auch von den Zulieferfirmen. Für die spektakuläre neue C-Linie der Denkendorfer liefert RATHGEBER edel gefertigte Plaketten aus Aluminium, mit denen das Magnesium-Gehäuse seitlich verschlossen wird – schlagfest, haltbar und aufwändig gebürstet. Doch das Familienunternehmen liefere nicht nur höchste Qualität, sagt Lermen. "Durch die skalierbaren Kapazitäten von RATHGEBER ist gewährleistet, dass wir immer alle Bauteile parat haben, die wir für die Montage brauchen – auch dann, wenn wir große Auftragsspitzen abfedern müssen".

Ob das Ganze auch dauerhaft funktioniert? Christoph Lermen und Michael Schmitz beantworten die Frage auf ihre eigene Art. Die Getriebe seien für mindestens 60.000 Kilometer Laufleistung ausgelegt. Und wen das nicht überzeugt: Auf jedes Pinion-Getriebe geben die Ingenieure fünf Jahre Garantie.

Die Basis-Technik von Pinion finden Sie hier in einer Grafik.